Geschichte der Isselschule – Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Isselburg

Die Ursprünge der Isselburger Schulen lassen sich urkundlich bis in das Jahr 1612 zurückverfolgen. Vermutlich sind sie noch viel älter. Deshalb will ich mich hier auf die Historie unseres heutigen Schulgebäudes beschränken.

Im Jahr 1958 beschloss die Stadt Isselburg (damals noch Kreis Rees, Regierungsbezirk Düsseldorf, also noch vor der Gebietsreform) den Neubau der katholischen und der evangelischen Volksschule, da die alten Gebäude in sehr desolatem Zustand waren. Ein passendes Gelände wurde gefunden, praktischerweise neben der neuen Turnhalle an der Drengfurter Straße.

Der Architekt Bernhard Bücker aus Anholt wurde mit der Planung beauftragt.

Es entstanden zwei miteinander verbundene Gebäudetrakte mit gemeinsam nutzbarer Aula und einem ebensolchen Mehrzweckraum, sechs Klassenräumen im katholischen und drei Klassenräumen im evangelischen Teil. Außerdem gab es natürlich Toiletten, Schulleiterräume und Lehrerzimmer, Putz- und Abstellräume sowie einen Keller.

Schulleiter der katholischen Volksschule war damals Hauptlehrer Habenicht,

Schulleiter der evangelischen Volksschule war Friedrich Boehme.

Im November 1961 begannen die Bauarbeiten.

Am 30. 10. 1962 wurde der Grundstein gelegt. Eingemauert wurde eine Urkunde, die den Beschluss des Rates wiedergab und folgenden Text:

Es ändern sich die Zeiten und neues Leben blüht aus den Ruinen.

So sahen die neuen Schulen fast fertig aus…….1964

1994.-2jpg                                                           1994

Am 8. 4. 1964 konnten die neuen Gebäude nach den Osterferien und dem Beginn eines neuen Schuljahres bezogen und mit einer Feier eingeweiht werden.

Beide Schulen hatten inzwischen neue Leiter:

Schulleiter der katholischen Volksschule war Hauptlehrer Josef Aach,

Schulleiter der evangelischen Volksschule war Hauptlehrer Klaus Lehmann.

schulleiter-1                                                    schulleiter-2

Hier mit Hüttendirektor Schultz-Balluff

Der Schulbetrieb lief nun in der neuen Nachbarschaft.

Doch bald änderten sich die Zeiten.

Am 16. 3. 67 – zu Beginn der Osterferien – verließ Hauptlehrer Klaus Lehmann wegen Versetzung die evangelische Volksschule. Es war die Zeit der Kurzschuljahre. Das neue Schuljahr begann rechnerisch am 1. 8. 1967.

Bis ein neuer Hauptlehrer gefunden war, leitete die Volksschullehrerin Ulrike Motshagen die evangelische Schule.

Am 7. 9. 67 wurde Hauptlehrer Fritz Köhn die Leitung der Schule übertragen.

Bald blühte weiteres neues Leben:

Die Regierung beschloss, die Volksschulen aufzuteilen in Grundschulen und Hauptschulen.

Zum 1. 8. 1969 entstand die „christliche Gemeinschaftsgrundschule“ Isselburg.

Sie wurde wie die neue Gemeinschaftshauptschule für die Städte Isselburg, Anholt und Werth in den Gebäuden der bisherigen konfessionellen Volksschulen untergebracht.

Der Architekt der Schule scheint diese Entwicklung geahnt zu haben, denn die Räume boten sich dafür an:

Die Grundschule bezog den „evangelischen“ Trakt (plus zwei „katholische“ Räume), die Hauptschule den „katholischen“ Teil. Da der Platz nicht für alle Klassen reichte, wurden nach und nach Pavillons gebaut.

Die neue Grundschule startete mit 205 Kindern und fünf Lehrern in sechs Klassen verteilt auf fünf Klassenräume. Ja, das ging!!!

In den nächsten Jahren kamen, trotz Lehrermangels, einige Annehmlichkeiten dazu:

Es gab Schwimmunterricht!

Fahrradständer wurden aufgebaut und 1974 entstand mit Hilfe der Kolpingfamilie der immer noch beliebte Spielplatz auf dem Schulhof.

Weitere Neuigkeiten kamen hinzu:

Die Stadtverwaltung Isselburg plante den Neubau der Gemeinschaftshauptschule auf dem Stromberggelände (in Anholt!).

Der Bauplatz wurde gekauft und alle Grundschulmenschen freuten sich mindestens genauso wie die Hauptschulgemeinde darauf, endlich genug Platz und hoffentlich auch genug Lehrer für alle zu haben.

1975 kam die Neuordnung der Landkreise. „Alt-Isselburg“ wurde die Mitte der neuen Stadt Isselburg, zu der nun auch die Städte Anholt und Werth sowie Heelden, Herzebocholt und Vehlingen gehörten. Ganz Isselburg gehörte nun zum neugeschaffenen Großkreis Borken und damit auch zum Regierungsbezirk Münster.

Vielleicht hat das den Neubau erleichtert. Jedenfalls wurde die neue Schule im Jahr 1977 eröffnet. Da der Hauptschule sinkende Schülerzahlen vorhergesagt worden waren, hatte man das Gebäude „vorausschauend“ zu klein gebaut. Deshalb blieben die ersten zwei Jahrgänge in den Pavillons noch sehr viele Jahre erhalten.

Aber die Hauptgebäude gehörten jetzt zur Schule!

Endlich hatten alle acht Klassen einen eigenen Klassenraum (frisch gestrichen), einen Sachunterrichtsraum und einen Raum nur für den Kunstunterricht. Übrigens hatte damals auch jede Klasse einen „eigenen“ Lehrer!

So lief das Schulleben weiter, doch 1985 kam die nächste Veränderung:  Hauptlehrer Fritz Köhn (der sich auch „Rektor“ nennen konnte) ging mit 60 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand und machte Platz für  Kollegin Monika Zilligen, die seitdem die Schule leitet.

Auch baulich tat sich etwas: Die Heizung wurde erneuert und endlich auch Fenster und Türen.

1994 wurde auf die Initiative von Lehrer Klaus Kurschat der Förderverein gegründet, der mit Geld und Taten die Schule unterstützt.

Alle vier Jahre findet nun ein Schulfest statt, 1995 das erste.

Als zwei der drei alten Pavillons abgebaut waren, konnte eine Lauf- und Weitsprunganlage mit Hilfe des Gelsenwasser-Schulprojektes, des Fördervereins und weiteren Eltern errichtet werden.

Im Rahmen des Schulfestes 2003 wurde die Anlage mit der Bürgermeisterin Margret Koch eröffnet.

schulfest

Auch der zweite Spielplatz wurde mit Hilfe von Gelsenwasser errichtet.

Inzwischen zog in den letzten Pavillon die verlässliche Halbtagschule ein.

Seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es zusätzlich die betreute Ganztagsschule bis 16 Uhr.

Für die Klassen 3 und 4 steht eine zusätzliche Bücherei bereit und die Schüler können Computer nutzen. Die Schule bekam durch einen Wettbewerb den Namen Isselschule.

Im Rahmen des Schulfestes am 12. 5. 07 wurde das Namensschild enthüllt.

Quellen bis 1975:

Schulchronik Friedrich Boehme und Sammlung Fritz Köhn

Ab 1975: schuleigene Quellen.